Grazie

Grazie
Grazie
»natürliche Anmut«: Unter dem Einfluss des im 18. Jh. stark belebten mythologischen Gebrauchs des Namens »Grazien« bildete der Archäologe Winckelmann die abstrakte Verwendung von »Grazie« im Sinne von »Anmut« heraus. Der Name der drei Göttinnen der Anmut, lat. Gratiae (für griech. Chárites), ist der personifizierte Plural von lat. gratia »Gunst, Dank, Erkenntlichkeit; Anmut, Lieblichkeit«. Dies gehört zu einer idg. Wurzel *ger‹ə›- »loben, preisen, willkommen heißen«. Auf eine tiefstufige Partizipialbildung *gṛ-to-s geht das lat. Adjektiv gratus »willkommen, angenehm« zurück, das eine Rolle in den besonders im modernen diplomatischen Verkehr üblichen Wendungen »Persona grata« oder »Persona ingrata« spielt. – Unmittelbar zu lat. gratia gehören das Adjektiv gratiosus »wohlgefällig, lieblich« ( graziös) und das Adverb gratis ( gratis); dazu stellt sich noch lat. gratulari »Glück wünschen« ( gratulieren, Gratulant, Gratulation). – Im heutigen Sprachgebrauch werden hübsche junge Damen oft scherzhaft-spöttisch als Grazien bezeichnet.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • grazie — / gratsje/ [plur. di grazia ]. ■ interiez. 1. [per esprimere la propria gratitudine] ▶◀ (non com.) obbligato, ringraziamenti. ● Espressioni: dire grazie (a qualcuno) ▶◀ rendere grazie, ringraziare (∅). ▼ Perifr. prep.: grazie a ▶◀ con l aiuto di …   Enciclopedia Italiana

  • Grazie — ist nicht sowohl Anmuth, Liebreiz, Holdseligkeit, als die Seele von diesen zusammen. Reizend und anmuthig kann auch das Leblose sein, aber graziös nicht; holdselig hat mehr den Nebenbegriff des Ueberirdischen, Idealen, das durch Reinheit und… …   Damen Conversations Lexikon

  • Grazie F1 — Dates clés 2009 (création) Personnages clés Lamine Kobe, Jérôme Lotellier Activité Média …   Wikipédia en Français

  • Grazie — Sf Anmut erw. fremd. Erkennbar fremd (18. Jh.) Entlehnung. Im frühen 18. Jh. wird frz. grace Anmut ins Deutsche enlehnt und nachträglich relatinisiert als Gratie und dann Grazie. Im Plural für die (drei) römischen Göttinnen der Anmut. Das Vorbild …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Grazĭe — (v. lat.), so v.w. Anmuth …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Grazĭe [1] — Grazĭe (lat. gratia, »Annehmlichkeit, Wohlgefälligkeit«) ist die Wohlgefälligkeit von Gegenständen der Natur und Kunst, in erster Linie des Menschen, die sich aus dem Schein der leichten, ungehemmten Betätigung von Kräften irgendwelcher Art… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Grazĭe [2] — Grazĭe, Marie Eugenie delle, deutsche Dichterin, geb. 14. Aug. 1864 zu Weißkirchen in Ungarn, verbrachte ihre Jugend zu Bersaska im Banat und zog nach dem frühen Tode des Vaters (1872) mit ihrer Mutter nach Wien, wo sie eine gediegene Erziehung… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Grazie — Grazĭe (lat. gratia), Anmut, Liebreiz …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Grazie [2] — Grazĭe, Marie Eugenie delle, Dichterin, geb. 14. Aug. 1864 in Ungarisch Weißkirchen, lebt in Wien; schrieb Gedichte, das Epos »Robespierre« (1894), Novellen, Dramen (»Schlagende Wetter«) u.a …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Grazie — Grazie, entspricht etwa dem Worte: Huld der Minnesänger und unserer: Holdseligkeit und bezeichnet eine Eigenschaft der menschl. Gestalt u. aller Bewegungen derselben, welche besonders dem Weibe eigen ist, Anmuth, Liebreiz und Würde zugleich in… …   Herders Conversations-Lexikon

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